„Jubel - Lese“
landete Hits am laufenden Band
Der
Verein scheut weder Kosten noch Mühen, um Jubiläumsjahr mit Freude und Humor
anzugehen Die
große Kappensitzung des Katholischen Lesevereins im Jubiläumsjahr seines 125jährigen
Bestehens im Kammermusiksaal der Rhein-Mosel-Halle wurde zu einem Höhepunkt der
Sitzungssaison 1988. Büttenasse
wie Heinz Grindel, Karl Rosenbaum, Manfred Gniffke, Dieter Rüttgers und last
but not least Willi Hörter, um nur einige zu nennen, - dazu die
Tanzgarde Rot-Weiß-Gold Metternich, das Rheinlandmeister-Gardetanzpaar Evi
Granich und Andreas Leininger, Tanzgruppe Rhein-Mosel der KG Rheinfreunde
Neuendorf und vieles mehr – ließen keine Unklarheiten aufkommen: die
„Lese“ scheut weder Kosten noch Mühen, das Jubiläumsjahr mit Humor, Lachen
und Freude anzugehen. Kurz
nach dem Einzug des Elferrats, gefolgt von den Stadtsoldaten, den Kastor-Schränzern
und den Funken Rot-Weiß-Gold Metternich, dem „Konzert“ der Schränzer und
dem Funkentanz, eröffnete der neue Sitzungspräsident, Michael Hörter, das fünf
Stunden dauernde närrische Geschehen unter dem Slogan: „Lese-Sitzung –
Jubel-Lese, 125 Jahre immer schön gewese!“ Schlag
auf Schlag ging es weiter im Programm: Ankündigung des Prinzen und der
Confluentia mit großem Gefolge. Alle erhoben sich: begeisterter Applaus von
allen Plätzen. Gewohntes Bild: Ansprachen, Ordensübergabe, Blumen für die
Confluentia und begeisterter Schlachtruf: „Kowelenz-Olau!“ Der
Elferrat, in der ersten Hälfte kostümiert als alte Herren aus der Zeit der Gründung
der „Lese“, 1863, erschien nach der Pause – das sei vorweggenommen – als
Punker; der Sitzungspräsident sogar auf einem laut knatternden Motorrad, sein
„Häschen“, Büttenrednerin Sonja Rademacher, auf dem Sozius. Das gab
Wirbel: ein echter Hit. Der
Bericht fände kein Ende, wollte man die wirkungsvollsten Passagen der Reden
wieder- holen.
Es sind noch zu erwähnen: Protokoll von Dieter Balzer, „Der spuckende Schängel“,
Peter Fischer, Sonja Rademacher und – der Redner der Klamaukpartei – Werner
Laube. Große Klasse: Der Gesangsvortrag (mit Gitarre) von Rolf Ditt und Michael
Parma; schmissige Eigenkompositionen nach der Melodie: „Guten Morgen, liebe
Sorgen...“ Das Publikum tobte vor Vergnügen und sang mit. Zwischendurch
schunkelte man begeistert mit Peter und Klaus Alfter. „Im nächsten Jahre
wieder!“ kündigte Vorsitzender Dr. Ewald Thul an und erntete spontanen
Beifall der großen Narrenschar. Ein
Büttenredner in der „Lese“, den zu Beginn keiner kannte: Oberbürgermeister
Willi Hörter im Habitus eines Kanzleirates der Gründungszeit der Jubel-Lese
(1863). Sein Hauptthema: die zahlreichen 2000-Jahre-Jubiläen vieler Städte.
„..da müssen doch die Römer Fallschirmspringer gehabt haben, wenn sie überall
dort sollten gewesen sein, wo man heute sagt, dass sie da bereits waren!“ Das
heiter gestimmte Publikum ging begeistert mit: dreimal Kowelenz-Olau und
„Rakete“.
Rhein-Zeitung,
Samstag/Sonntag, 13./14. Februar 1988 |