Jubiläumssitzung des Katholischen Lesevereins
am 06. Februar
2013
Feinsinn und beißender Spott
Jubiläum Leseverein
meldet sich zurück
Auf den ersten Blick wirkt die Mischung von Kabarett
und klassischer Fastnacht exotisch. Wer einmal eine Lesung des
Katholischen Lesevereins erlebt hat, weiß jedoch, dass beide Welten sehr
gut zusammenpassen. Und wenn dann noch ein ganz großes Jubiläum ansteht,
kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Keine Frage: Mit ihrer jüngsten
Sitzung meldete sich die genau 150 Jahre alte „Lese“ eindrucksvoll
zurück.
Neu
ist allerdings, dass auch der alternative Karneval Qualitätsprobleme
hat. Dessen wurde man sich beim Auftritt Heri Lehnerts bewusst.
Das offenbarte die Einlage von Oliver Sauer aus Frankenthal. Zwar bereicherte „Molly“ mit seinem vor allem für den Elferrat „interaktiven“ Vortrag grundsätzlich die Sitzung, doch hat der Mann trotz seiner reichen Erfahrungen nicht gelernt, dass man spätestens nach 20 Minuten aufhören sollte.
Es gibt nur wenige, denen man gern länger zuhört, und dazu gehört zweifellos Detlev Schönauer aus Riegelsberg im Saarland – der besser unter der Marke „Jacques Bistro“ bekannt ist. Die Art und Weise, wie dieser Mann mit Dialekten jongliert und landsmannschaftliche Eigenarten aufs Korn nimmt, dürfte einmalig sein.
Da konnte auch Albert Esser noch etwas lernen, der in Koblenz zwar als einer der besten Redner gehandelt wird, dieses Mal aber nicht so schnell auf den Punkt kam wie gewohnt.
Und die Tänze? Hier hinterließen vor allem die Tanzgarde vom TSC Rülzheim und die grün-weißen Funken vom Zippchen bleibende Eindrücke.
Dr. Reinhard Kallenbach _________________________________________________________________________________
Katholischer Leseverein
bot eine überaus gelungene Kappensitzung
Es
war der Schlusspunkt im Koblenzer Saalkarneval und zugleich ein
Highlight der Session - der Katholische Leseverein feierte in der
Rhein-Mosel-Halle eine Kappensitzung mit Esprit und viel närrischem
Frohsinn. Sitzungspräsident Michael Hörter zeigte sich in Bestform vor
einer vollbesetzten Halle, die sich von dem abwechslungsreichen Programm
rasch mitreißen ließ.
Der Einzug des Elferrates gestaltete sich zu einer
närrischen Machtdemonstration - Stadt-soldaten, die Garde der
Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval, die Musikkapelle St. Servatius
füllten die Bühne aus. Letzter Einzug des Prinzenpaares
Und
Programmpunkt zwei war nicht minder beeindruckend, denn Prinz Peter der
Große, der Märchenprinz von Kowelenz, und ihre Lieblichkeit Confluentia
Christiane zogen ein. Christiane dankte für den wunderbaren Empfang,
ließ in ihrer Rede aber auch etwas. Wehmut erkennen. Lobende Worte
richtete die Confluentia an den Leseverein als eine wichtige kulturelle
Institution. Und sie gestand ein, dass der Prinz und sie selbst keine
gebürtigen Koblenzer seien, aber: „Unser Herz schlägt für diese
wunderschöne Stadt!" Und ein letztes Mal gab es prasselnden Applaus für
den Hofstaat, der dank seiner famosen Kostüme lange in Erinnerung
bleiben wird. Prinz Peter der Große lobte die Qualität der Kappensitzung
in hohen Tönen und himmelte ein letztes Mal seine Confluentia mit Worten
an - noch intensiver, als man es in der Session erlebt hatte und mit
einem letzten Seitenhieb auf den Oberbürgermeister. Büttenredner Werner Laube sorgte für Lacher
Mit vielen Pointen und Anspielungen durchsetzt, war
der Festvortrag von Werner Laube. Er ist ein Kowelenzer Büttenredner der
Spitzenklasse. Seinem Ruf wurde er in seinem jüngsten Vortrag erneut
gerecht. In diesem Jahr kann der Leserverein sein 150. Bestehen feiern,
und da hatte der Redner einige Anmerkungen der humorvoll-ironischen Art
zu machen: „Die sind damals im Dunkeln getappt, die Leute, das ist im
Grunde kein Unterschied zum Stadtrat von heute!" Das Einkaufscenter auf
dem Zentralplatz ist für seine Begriffe „mit einem grünen Tarnnetz
verhängt", und der neue Kulturbau daneben erinnert ihn an
Bo-Frost-Produkte. Er trauerte den Zeiten nach, als die Kinder noch von
den Eltern erzogen wurden und setzte noch einige Seitenhiebe mehr. Von
ähnlichem Kaliber ist Heri Lehnert, viele Jahre Alterspräsident der
Blauen Bütt. Er kommt mit noch weniger Sätzen aus. Man muss die Ohren
spitzen, sonst entgehen einem etliche Pointen seiner hintersinnigen
Formulierungen. Die in diesen Tagen arg gebeutelte FDP und der ehemalige
Bundespräsident bekamen ihr Fett weg. De Molli ist alles andere als harmlos ...
Er ist ein Original im Pfälzer Karneval, alleine sein
Äußeres ist zum Schießen. De Molli, hinter der närrischen Fassade
verbirgt sich Oliver Sauer, ist aber alles andere als harmlos. Er kann
gut austeilen, ist schlagfertig und hartnäckig. Von letzterem kann der
Elferrat ein Liedchen singen, der aus Bewegungsübungen gar nicht mehr
herauskam. Und die Saarländer hat er dermaßen in sein Herz geschlossen,
dass er sie immer wieder veralbert. Wenn auch andere leiden mussten, de Molli, in Frankenthal auch als. Sitzungspräsident bekannt, war spitze.
Als Schnüssschwaader profilierte sich Dr. Albert Esser, und Detlev
Schönauer entführte die Närrinnen und Narren in Jacques Bistro. Als
Indianer legten die Seemöwen auf der Bühne los, und die Gardeshow der
Grün-Weißen-Funken vom Zippchen war eine Augenweide. Als Torty de
Banana schließlich das Schängellied anstimmte, war dies das Ende einer
überaus gelungenen Kappensitzung.
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Eine Ära geht zu Ende Michael Hörter gibt das Amt des Sitzungspräsidenten der Lese ab
Am Ende der letzten, von ihm geleiteten
Lesesitzung, wurde Michael Hörter von seinem Elferat in besonderer Weise
geehrt. Vizepräsident Stefan Otto dankte dem scheidenden Präsidenten
dafür, dass er 25 Jahre lang die Lesesitzung in seiner gekonnten Art
organisiert und geleitet hat und überreichte ihm eine Ehrenurkunde,
sowie einen Stich der Hansestadt Hamburg.
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